Der Senat wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass der südliche Vorplatz des Bahnhofs Friedrichstraße (Georgenstraße/Neustädtische Kirchstraße) anlässlich des Abschlusses seiner Neugestaltung den Namen „Bernhard-Weiss-Platz“ erhält.

 

Begründung:

 

Dr. Bernhard Weiss (1880-1951) war Jurist, in den Jahren von 1927 bis 1932 Vize-Polizeipräsident von Berlin und eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Hauptstadt. Vor allem während seiner Amtszeit setzte sich Bernhard Weiss mit großem persönlichem Mut für den Erhalt der Demokratie im Deutschland der Weimarer Zeit ein. Als Leiter des Staatschutzes und „ViPoPrä“ führte er einen erbitterten Kampf gegen die Schlägertrupps der NSDAP und ihren Berliner „Gauleiter“ Goebbels. Dieser führte gegen Weiss eine antisemitische Hetzkampagne übelster Art. Mit Weiss hatte Goebbels einen Feind gefunden, der seiner Nazi-Ideologie entsprach: ein Bürger jüdischer Herkunft und Repräsentant der Republik, im Nazijargon "Vertreter des Systems". Weiss schlug zurück und überzog Goebbels mit mehr als 60 erfolgreich verlaufenden Prozessen. Zugleich bekämpfte er die Kampfformationen der Kommunisten, die der Weimarer Republik ebenfalls feindselig gegenüberstanden. Weiss floh 1933 über Prag nach London, wo er 1951 kurz nach der Wiedererlangung seiner deutschen Staatsbürgerschaft starb.

 

Berlin, den 6. Januar 2004

 

 

Dr. Lindner   Matz   Meister

und die übrigen Mitglieder der Fraktion der FDP

 

Ausschuss-Kennung : Kultgcxzqsq