Der Senat wird aufgefordert, zügig ein Konzept vorzulegen, das nicht nur einzelne Baumaßnahmen benennt, sondern das Gesamt­areal des Kulturforums betrachtet. Das Konzept soll dem Anliegen Rechnung tragen, die Kulturbauten und den Außenraum miteinan­der zu verbinden und den Autoverkehr einzuschränken, so dass ein Ort mit Aufenthaltsqualität entsteht, an dem die BesucherInnen der Kultureinrichtungen gerne verweilen.

 

Folgende Rahmenbedingungen müssen Bestandteil eines solchen Konzeptes für das Kulturforum werden:

 

·       Aufhebung der Scharounstraße zugunsten eines durch­gehenden Grünraumes, der das Flanieren zwischen den Kultureinrichtungen ermöglicht.

·       Kein oberirdisches Parken im Kulturforum (mit Aus­nahme von Bussen, Taxen und Behindertenfahrzeugen) – Ausweitung der Parkmöglichkeiten in den vorhandenen Tiefgaragen.

·       Errichtung eines Neubaus entlang der Potsdamer Straße mit gastronomischen Angeboten und einem Außenbereich zum Kulturforum.

·       Belebung des Außenbereiches durch kulturelle Open-Air-Angebote der anliegenden Kultureinrichtungen.

·       Neugestaltung der Piazetta mit dem Ziel, die Kulturbauten besser in den Gesamtraum zu integrieren.

·       Herstellung einer fußgängerfreundlichen Verbindung zwi­schen dem Kulturforum und dem Potsdamer Platz über die Öffnung der Staatsbibliothek.


 

 

 



Begründung:

 

Seit der Wiedervereinigung Berlins hat sich am Kulturforum kaum etwas verändert. Es gibt keine städtebauliche Klammer, keinen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Gebäuden, keine klare Wegführung und keine Anbindung an den Potsdamer Platz. Der mittelmäßige westliche Museumskomplex von Kunstgewerbemuseum und Kupferstichkabinett, die „Piazzetta“ genannte Steinrampe, das als Brachfläche empfundene Götterbaumfragment, der Verkehrslärm der Potsdamer Straße und vor allem die als öffentlicher Parkplatz missbrauchten Freiflächen haben rein gar nichts mit Kultur zu tun. Kein Tourist, keine Kulturfreundin nimmt sich die Muße nach dem Besuch der Museen oder Konzertsäle an diesem Ort zu verweilen, weil jede Aufenthaltsqualität fehlt.

 

 

Die aktuellen Planungen des Senats sehen verschiedene Baumaßnahmen für das Kulturforum, sowie den Abriss der Piazzetta vor, aber der Gesamtsituation des Kulturforums unter anderem auch in der Verbindung zum Potsdamer Platz werden diese Konzepte nicht gerecht.

 

Um die Aufenthaltsqualität auf dem Kulturforum zu erhöhen muss der Autoverkehr, der das Kulturforum zerschneidet eingeschränkt und das oberirdische Parken untersagt werden. Ergänzt werden muss die Planung für das Kulturforum durch eine Platzgestaltung und eine maßvolle eher flache Bebauung entlang der Potsdamer Straße, die das Kulturforum hin zum Potsdamer Platz nicht abriegelt sondern öffnet - mit einem Gewerbe­flächenangebot, das den Kulturbauten Rechnung trägt und gastronomische Einrichtungen mit Außenbereichen zum Museumsplatz hin bietet.

 

 

Berlin, den 18.3.2004

 

Dr. Klotz    Ratzmann   Kubala   Hämmerling

und die übrigen Mitglieder

der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen


 

 

Ausschuss-Kennung : StadtUmgcxzqsq