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Blick in das Foyer des Abgeordnetenhaus Berlins und die Freitreppe
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Bienen auf dem Dach

Ein fleißiges Völkchen im Hause

Die betreuenden Imker auf dem Dach des Abgeordnetenhauses / Foto. Abgeordnetenhaus von Berlin

Auf dem Dach des Parlamentsgebäudes herrscht emsiges Treiben. Seit Frühjahr 2011 werden an mittlerweile 19 bedeutenden Standorten der Hauptstadt Bienenstöcke aufgestellt und unterhalten. Erfahrene Imker und die Hausherren der zumeist öffentlichen Gebäude kooperieren miteinander. Dazu gehört auch die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin. Mit der Aktion wird einerseits auf den Missstand der ständig abnehmenden Zahl von Berufsimkern hingewiesen, andererseits aber auf die schwierigen natürlichen Bedingungen für die heutigen Bienenvölker.
Parasiten, Krankheiten, Pestizide und mangelndes Nahrungsangebot nehmen insgesamt zu.

Etwa 30.000 Honigbienen sind auf dem Dach untergebracht

Die Imker prüfen den Bienenstock / Foto: Abgeordnetenhaus von Berlin
Aus Sicherheitsgründen ist dieser Teil des Hauses nicht öffentlich zu besichtigen.
Die „Stiftung für Mensch und Umwelt“ mit Sitz in Berlin-Zehlendorf setzt sich mit besonderem Schwerpunkt für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen, insbesondere der biologischen Vielfalt, ein. In diesem Zusammenhang wurde die Initiative „Berlin summt!“ gestartet.
Der betreuende Imker, Heinz Risse, spricht von der wichtigen „ökologischen und nachhaltigen Erzeugung des Lebensmittels Honig“. Stadtbienen finden oftmals bessere Bedingungen als Landbienen vor. Pflanzenschutzmittel kommen – anders als auf dem Land – in einer Großstadtmitte nicht zum Einsatz.

Zu den Standorten in Berlin zählen neben dem Abgeordnetenhaus auch das Jagdschloss Grunewald, der Berliner Dom, das Haus der Kulturen der Welt (Kongresshalle) oder das Rathaus Marzahn-Hellersdorf.

Das Projekt ist mehrfach ausgezeichnet worden

Bienenvolk / Foto: Abgeordnetenhaus von Berlin
So von der UN-Dekade Biologische Vielfalt (2011) oder auch der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ (2013/14). Es besteht darüber hinaus eine Kooperation mit dem benachbarten Bundesministerium für Umwelt und Reaktorsicherheit.
Laut eines Gutachtens des Landesinstituts für Bienenkunde in Hohen-Neuendorf b. Berlin ist der in der Innenstadt gewonnene Honig nicht zu beanstanden.
Er stammt aus einer Vielzahl von Blüten, vor allem von der Edelkastanie und der Linde, und trägt die Bezeichnung „Sommerblüte“.

Schon einmal gab es in der Geschichte des Abgeordnetenhauses ein Bienenvolk

Die größte Imkerei Berlins befand sich zu Beginn der 1930er-Jahre auf dem Dach des preußischen Landtagsgebäudes in der Prinz-Albrecht-Straße. Die Imkerei gehörte einem Verwaltungsbeamten des Landtages.
Der Züchter schätzte seinen Bestand auf ungefähr eine Million Bienen in zwölf Bienenvölkern.