Daniel Barenboim
Das außergewöhnliche musikalische Talent des argentinisch-israelischen Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim wurde früh von seinen Eltern erkannt, die beide Klavierlehrer waren. Nach ersten Studienaufenthalten in Salzburg und Paris wird er 1955 als jüngster Meister-Schüler aller Zeiten an die Accademia di Santa Cecilia in Rom aufgenommen. Seit seinem 10. Lebensjahr tritt er weltweit als Konzertpianist auf. 1967 debütiert er als Dirigent. Er wird u. a. zum Chefdirigenten des Orchestre de Paris, zum musikalischen Leiter des Chicago Symphony Orchestra und zum Musikdirektor der Mailänder Scala berufen.
In den 1960er Jahren gastiert er erstmals in Berlin, zunächst als Pianist, dann als Dirigent mit den Berliner Philharmonikern. 1989 leitet er nur 48 Stunden nach dem Mauerfall ein Konzert der Berliner Philharmoniker für das Ost-Berliner Publikum. Von 1991 bis 2023 ist er Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden.
1999 gründet er in Berlin mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra, das zu gleichen Teilen mit israelischen und arabischen Musikerinnen und Musikern besetzt ist. 2012 folgt hier die Gründung der Barenboim-Said-Akademie für die Ausbildung junger Musikerinnen und Musiker aus dem Nahen Osten.
Im Text der Ehrenbürgerurkunde heißt es: „Daniel Barenboim […] genießt weltweit hohes Ansehen als Botschafter der Musikstadt Berlin und als Repräsentant einer weltoffenen und toleranten deutschen Hauptstadt. In Würdigung seins künstlerischen Lebenswerkes und umfassenden gesellschaftlichen Wirkens zum Wohle der Stadt […] sagt Berlin Danke, Daniel Barenboim.“
Künstler: Du Wenjie
- 123. Ehrenbürger
- Verleihung 21.04.2023