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Auseinandersetzung mit der Vergangenheit - eine Ehrung

Im Rahmen einer Feierstunde am Montag, dem 26. Januar 2015, übergaben Dr. Carolin Franklin von der Obermayer-Stiftung und Präsident Ralf Wieland die diesjährigen German Jewish History Awards an die fünf Preisträgerinnen und Preisträger. Zudem wurden Wolfgang Haney, Renata Stih und Frieder Schnock (alle aus Berlin) mit Special Awards ausgezeichnet. Im Rahmen der Veranstaltung stellten alle Preisträgerinnen und Preisträger ihre Arbeiten und Projekte multimedial vor.

Die Preisträger kommen jedes Jahr aus verschiedenen Bundesländern:





Frau Pascale Eberhard ist Universitätsprofessorin und wohnt in Wawern im Bundesland Rheinland-Pfalz. Frau Eberhard wird geehrt für wichtige Beiträge zur multinationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft, der Aufarbeitung von Schicksalen jüdischer Gemeinden im Raum Trier/Saar/Luxemburg und Lothringen und u.a. für die Gründung des Vereins „Gedenken und Zukunft“.
 

Künstlerin in Attenweiler in Baden-Württemberg ist Frau Marlis Glaser. Kern ihrer ehrenamtlichen Arbeit ist das Abraham-Projekt 2005 – 2013 mit Interviews und Porträtbildern über deutsch-jüdische Auswanderer, die u.a. in Israel und in den USA leben. Mit ihren Bildern, Zeichnungen und Gemälden will sie eine Brücke bauen zwischen den Kindern und Enkeln der Opfer und der Täter.
 

In Niedersachsen wohnt und arbeitet der inzwischen pensionierte Lehrer Detlev Herbst. Durch die Erforschung der Geschichte des jüdischen Lebens in seinem Heimatort Uslar und Umgebung hält er die lokale jüdische Geschichte lebendig. Er bindet Jugendliche und Studenten in Recherchen und Erforschung mit ein und unterhält ein großes Netzwerk zu den Nachkommen deutsch-jüdischer Familien überall in der Welt.
 

Jörg Kaps ist Sozialarbeiter in Arnstadt im Bundesland Thüringen. Sein Schwerpunkt ist die Aufklärungs- und Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, mit denen er den jüdischen Friedhof der Stadt pflegt, Zeitzeugenprojekte organisiert und Gedenkstättenfahrten durchführt. Auch er hat über die Jahre hin ein länderübergreifendes Netzwerk zwischen Überlebenden und Nachkommen aufgebaut.
 

Die Wiederbelebung und Erinnerung an die jüdische Geschichte der Stadt Altenburg von 1868 bis 1945 ist der Schwerpunkt des Preisträgers Christian Repkewitz aus Altenburg in Thüringen. In seiner noch relativ jungen Tätigkeit hat er u.a. das Schulprojekt „Anne Frank war nicht allein“ initiiert oder die Entwicklung eines Onlinestadtplans des jüdischen Altenburg auf den Weg gebracht.


Erstmals im letzten Jahr wurde Charlotte Knobloch mit dem ‚Distinguished Service Award‘ ausgezeichnet, mit dem seit 2014 Menschen gewürdigt werden, die einen besonders herausragenden Beitrag zur Bewahrung der deutsch-jüdischen Geschichte geleistet haben. In diesem Jahr gehen Special Awards an Wolfgang Haney aus Berlin und Renata Stih sowie Frieder Schnock, ebenfalls aus Berlin.

Der 91-jährige Haney, der ein halbes Dutzend Bücher verfasst hat, besitzt eine der umfassendsten Privatsammlungen von Material aus der NS-Zeit: von Postkarten aus Konzentrationslagern über antisemitische Karikaturen bis hin zu Abzeichen und Briefmarken. Für seinen Unterstützer Guy Stern ist Haneys Arbeit „absolut notwendig in dem Bemühen um die konkrete Erinnerung an und die Zeugnisse von Verbrechen nie dagewesenen Ausmaßes.“ Wolfgang Haney hat bereits im Jahr 2006 den Verdienstorden des Landes Berlin erhalten.

Über die beiden Konzeptkünstler Renata Stih und Frieder Schnock weiß das Booklet der Obermayer Foundation Folgendes zu berichten: „Durch die ‚Orte des Erinnerns‘ erlangten Stih, Professorin an der Beuth Hochschule für Technik, und Schnock, Kunsthistoriker, Dozent, Kurator, Kritiker und Kunstwissenschaftler sowie Leiter der Bildungsabteilung des Berufsverbands Bildender Künstler Berlin, weltweite Anerkennung.“ Ganz aktuell installieren die beiden in diesem Januar in der antiken Stadt Ostia nahe Rom ein neues Kunstprojekt zum Gedenken an das jüdische Vermächtnis.