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German Jewish History Awards: Preisverleihung und Preisträger

Neun Deutsche, die sich um die Erinnerung an das Wirken und die Kultur deutscher Juden verdient gemacht haben, wurden am Montag, den 25. Januar, um 18.00 Uhr im Berliner Abgeordnetenhaus mit dem Obermayer German Jewish History Award ausgezeichnet. Der Preis wurde in diesem Jahr zum 16. Mal verliehen. Die Veranstaltung fand anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags statt, der am 27. Januar begangen wird.

Teil der Preisverleihung ist eine Präsentation über den Einfluss der Auszeichnung seit ihrer Gründung im Jahre 2000. Neben der Vorstellung der diesjährigen Preisträger hat der Präsident des Abgeordnetenhauses Ralf Wieland den Stifter des Preises, Arthur Obermayer, der am 10. Januar verstarb, gewürdigt.

„Arthur Obermayer ist es als treibender Kraft und Ideengeber der Auszeichnung zu verdanken, dass fast 90 Deutsche nicht-jüdischen Glaubens in den letzten 16 Jahren den Obermayer-Preis erhielten. Mit der Würdigung der diesjährigen Preisträger sowie Herrn Obermayer selbst möchten wir zeigen, wie der Preis dazu beigetragen hat Deutschland zu verändern, mehr Toleranz gefördert und als Warnsignal vor den Gefahren des Rassismus und der Diskriminierung gedient hat,“ sagt Karen Franklin, Vize-Präsidentin der Obermayer-Awards und Leiterin im Bereich der Familienforschung am Leo-Baeck-Institut.

Die Preisträger des Obermayer German Jewish History Awards 2016 sind:
 
  • Werner Schäfer, Frankenthal (Pfalz)
Werner Schäfer forschte in den Frankenthaler Archiven und sammelte mühsam Informationen über jüdische Unternehmen und Familiengeschichten. Aus der umfassenden Sammlung von Dokumenten schuf er eine Chronik über die damalige jüdische Gemeinde in Frankenthal. Wie andere Preisträger gibt er sein Wissen aktiv an die Nachfahren der während des Holocausts geflohenen oder ermordeten Juden weiter.
 
  • Walter Demandt und Armut Holler, Norden und Hage (Niedersachsen)
Walter Demandt und Armut Holler setzten sich aktiv für die Errichtung einer Gedenkstätte am ehemaligen Standort der Norder Synagoge ein, die in der Kristallnacht niedergebrannt wurde. Darüber hinaus organisierten sie die „Woche der Begegnung“, zu der sie jüdische Holocaust-Überlebende einluden, um dort Norder zu treffen.
 
  • Elmar Ittenbach, Thalfang (Rheinland-Pfalz)
Elmar Ittenbach recherchierte die Geschichte der jüdischen Gemeinde von Thalfang und zeichnete diese detailliert auf. Er erstellte darüber hinaus eine Biographie von Rabbiner Samuel Hirsch, der in Thalfang geboren wurde und dem eine zentrale Rolle in der Reform des Judentums im 19. Jahrhunderts zukam.
 
  • Elizabeth Quirbach und Hans Schulz, Braunsbach (Baden-Württemberg)
Elizabeth Quirbach und Hans Schulz halfen dabei die ehemalige jüdische Schule von Braunsbach und das Haus des Rabbiners in ein Museum zu überführen, das inzwischen zu einer aktiven Kulturstätte geworden ist und die Einwohner über die einst lebendige jüdische Gemeinde der Stadt informiert.
 
  • Peter Franz, Weimar (Thüringen)
Peter Franz setzte sich trotz Drohungen von Neonazis aktiv für die Dokumentation, den Erhalt und die Publikation der Geschichte der jüdischen Gemeinde von Apolda ein. Er spielte eine wichtige Rolle in der Renovierung des Wohnhauses und Geschäfts von Bernhard Prager, einem namenhaften jüdischen Bürger, und schuf daraus das Prager Haus, ein Kultur- und Informationszentrum, das sich auf Juden aus der Region konzentriert.

Eine Auszeichnung für besondere Leistungen, der Special Distinguished Service Award, ging außerdem an:
 
  • Reinhard Führer (Berlin)
Reinhard Führer verhalf als ehemaliges Mitglied und Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses dem Obermayer Award zu bundesweiter Bekanntheit. Er setzte sich darüber hinaus für das Gedenken an die 12.000 deutsch-jüdischen Soldaten an, die im Ersten Weltkrieg fielen und trug zum Erhalt des größten jüdischen Friedhofs in Europa in Weissensee bei.
 
  • Nils Busch-Petersen (Berlin)
Als Direktor des Louis-Lewandowski-Festivals, dem internationalen Festival synagogaler Musik, verhalf Nils Busch-Petersen dem Werk des transformativen jüdischen Komponisten Louis Lewandowski zu neuem Ruhm.

Silvester Lechner, der 2014 für seine Arbeit um den Erhalt jüdischer Geschichte in der Region Ulm in Baden-Württemberg mit einem Obermayer-Preis ausgezeichnet wurde, erklärt: „Der Preis unterstreicht unsere universale moralische Pflicht die Menschenwürde, die Demokratie und den Frieden in unserer heutigen Welt zu achten.“
Neben den Beiträgen der Preisträger werden bei der Preisverleihung Ralf Wieland, Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, und Karen Franklin sprechen. Hank Obermayer, der Sohn von Arthur Obermayer, wird ebenfalls an der Preisverleihung teilnehmen. Der Presse wird Material zur Verfügung gestellt, das die Bedeutung des Schaffens der Preisträger für die vielen Orte in Deutschland dokumentiert.



Die Preisverleihung wird von der Obermayer-Stiftung gefördert. Co-Sponsoren sind das Berliner Abgeordnetenhaus, das Leo-Baeck-Institut und die GerSIG (German Jewish Special Interest Group of JewishGen). Die Profile der Preisträger aus dem Jahr 2016 sowie der Vorjahre finden Sie unter http://www.obermayer.us/award.