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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Begrüßung der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin Cornelia Seibeld anlässlich der Illumination des Weihnachtsbaumes

28.11.2023 16:00, Abgeordnetenhaus, Vorplatz

Ich freue mich, Sie alle zur Illumination des Weihnachtsbaumes vor dem Abgeordnetenhaus begrüßen zu können. Schön, dass Sie so zahlreich gekommen sind. Besonders begrüßen möchte ich heute natürlich den Chor der St. Marienschule. Wir haben bereits eine Kostprobe ihres Könnens zu Gehör gebracht bekommen. Dafür schon einmal vorab ganz herzlichen Dank.

Es sind nun schon seit vielen Jahren turbulente Zeiten, in denen wir leben. In der Advents- und Weihnachtszeit können wir den Alltag hinter uns lassen, widmen uns der Familie, den Freunden. Und spätestens an den Weihnachtsfeiertagen ist sicher auch die Gelegenheit, der Besinnlichkeit und der Gemütlichkeit Raum zu geben.

Der Weihnachtsbaum und die Gemütlichkeit gelten zu Recht als deutsche „Erfindungen“. Wobei der Tannenbaum ursprünglich als immergrüner „Paradiesbaum“ am 24. Dezember in Mysterienspielen zum Einsatz kam, um die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies zu versinnbildlichen.

Der 24. Dezember war im Heiligenkalender der Gedenktag für Adam und Eva. Darum finden wir auch heute noch rote Kugeln als Symbol des Apfels am Baum. Mit der zunehmenden Wahrnehmung dieses Tages als dem des „heiligen Abends“ vor Weihnachten wandelte sich der Paradiesbaum zum Christbaum oder auch Weihnachtsbaum. Mit diesem Verständnis wurde er wohl zuerst im Elsass des 16. Jahrhunderts in Kirchen und Zunfthäusern sowie in Rathäusern aufgestellt. Dabei war er keineswegs unumstritten.

Schon Mitte des 17. Jahrhunderts gab es Einwände, es werde der Weihnachtszeit oft mehr durch eine Lappalie wie dem Weihnachtsbaum gedacht, als sie mit Gottes Wort zu begehen. Und er wurde zuerst unter den protestantischen Christen populär, was die Katholische Kirche längere Zeit mit Skepsis, gar Ablehnung auf ihn blicken ließ.

Der Zauber der Weihnacht ist nicht zu leugnen. Der christliche Glaube an die Geburt Jesu, eines unschuldigen Kindes, geboren in - wie wir heute sagen würden – in äußerst prekären Verhältnissen, beinhaltet ein Heilsversprechen. Und gerade dieses Versprechen führt unterschiedliche Konfessionen der Christen und darüber hinaus auch Menschen ganz anderer Glaubensrichtungen sowie Atheisten an den Weihnachtstagen zusammen.

Der Weihnachtsbaum wurde in einer Jahreszeit der Dunkelheit, der scheinbar abgestorbenen Natur und auch des Rückzugs in die Häuser, der neue Träger des Lichts, der grünen Lebenskraft und des Aufbruchs und damit kongenialer Begleiter des Geburtsfestes von Jesus Christus. Und heute ist er ein gelungenes Beispiel für ein Grenzen überschreitendes Kulturgut in weiten Teilen Europas und Nordamerikas sowie ein verbindendes Element auch für viele Menschen, die an den Feiertagen teilhaben, ohne den christlichen Glauben zu teilen.

Deshalb ist er auch ein Symbol der Hoffnung. Der Hoffnung, dass Krieg und Terror wie aktuell in der Ukraine und im Nahen Osten nicht auf Dauer prägend für unser Leben sein müssen. Das wir uns über religiöse und andere Unterschiede hinweg gegenseitig durch unsere jeweiligen Bräuche und Kulturen inspirieren können und neue, gemeinsame Ausdrucksformen für Frieden und Heil der Welt finden können.

Was ist ein Weihnachtsbaum ohne Schmuck? Wohl nur eine gewöhnliche Tanne. In diesem Jahr hat die „Cooperative Mensch“ wieder dafür gesorgt, dass unser Baum ein richtiger Weihnachtsbaum ist. Vielen Dank dafür. Denn der sehr schöne Baumschmuck wurde in den Werkstätten der „Cooperative Mensch“ hergestellt.

Natürlich ist die Weihnachtszeit, ist das nahe Jahresende auch eine gute Gelegenheit, Danke zu sagen. Der Neustart des Parlamentslebens nach den durch die Wiederholungswahl verursachten Veränderungen oder auch die noch laufenden Beratungen zum Haushalt 2024/25 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Abgeordnetenhauses, die Fraktionen und natürlich die Abgeordneten stark beschäftigt. Nur mit dem Einsatz von Ihnen allen kann unser Parlament überhaupt so gut funktionieren. Herzlichen Dank dafür.

Ja, und ganz zum Schluss gilt mein Dank Ihnen, Frau Senatorin Schreiner, und den Berliner Forsten. Ohne Sie hätten wir keinen Weihnachtsbaum aus Berlin, der unser Haus wieder so schön schmückt.

Uns allen wünsche ich nun eine besinnliche Adventszeit und ein schönes Weihnachtsfest. Vielen Dank.