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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Begrüßung des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland anlässlich der Verleihung der Deutsch-Türkischen Freundschaftspreise durch die Deutsch-Türkische Freundschaftsföderation e.V.

25.05.2012 18:00, Festsaal

-Es gilt das gesprochene Wort-

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Uhde, sehr geehrter Herr Sendan, sehr geehrte Preisträgerinnen und Preisträger, verehrte Gäste,

ich freue mich, die Deutsch-Türkische Freundschafts-föderation und Ihre heutigen Preisträger und Gäste hier im Festsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin begrüßen zu können. Das Präsidium des Abgeordnetenhauses vergibt diesen Festsaal nur für besonders wichtige Veranstaltungen, die der Würde des Hauses Rechnung tragen. Sie alle können an dieser Entscheidung sehen, wie hoch das Berliner Parlament Ihr Anliegen schätzt.

Sie, sehr verehrter Herr Sendan, haben mir geschrieben, dass Ihr Verein Begegnungsplattform sein will und Brücken bauen möchte zwischen den Kulturen, genauer: zwischen der türkischen und der deutschen Kultur. Dieses Anliegen ist auch 51 Jahre nach dem Anwerbeabkommen mit der Türkei hoch aktuell. Ihre Arbeit ist umso wichtiger, als seit mehr als fünf Jahrzehnten Geschichten und Biografien von Migrantinnen und Migranten aus der Türkei auch unser Land prägen.

Zum Selbstverständnis Berlins gehört Weltoffenheit und Toleranz. Hier wissen die Menschen, das andere Kulturen, andere Religionen und andere Lebens-entwürfe eine Bereicherung für unsere Heimatstadt sind. Und wir wissen, dass die Deutsch-Türkischen Freundschaftsvereine für den Dialog und den Ausgleich zwischen den Kulturen ein wichtiges Bindeglied sind.

Das Zusammenleben von Menschen mit unter-schiedlichem kulturellen Hintergrund ist für eine Gesellschaft eine große Herausforderung. In Berlin stellen wir uns täglich diesem Anspruch; in Schulen und Kindergärten, bei der Arbeit oder im Wohnkiez. Im Alltag verständnisvoll miteinander umgehen, auch wenn der andere uns fremd erscheint; im Alltag aufeinander zugehen und sich austauschen und von einander lernen – das ist die Grundlage für eine lebendige Gesellschaft.

Es geht aber nicht nur um die kulturelle Vielfalt in unserer Gesellschaft. 80.000 türkische Unternehmen in Deutschland sind ein starker wirtschaftlicher Faktor. Damit meine ich nicht alleine den viel zitierten türkischen Gemüsehändler, nein, es sind IT-Unter-nehmen, Werbefirmen, es sind Ärztinnen und Ärzte oder Künstler. Heute finden wir Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund in allen unseren Lebensbereichen. In unserer Stadt leben Menschen aus über 190 Ländern der Welt friedlich und gemeinsam zusammen, rund 160.000 Berlinerinnen und Berliner haben ihre Wurzeln in der Türkei.

Wir Berliner können also gar nicht anders, als uns mit anderen Kulturen auseinander zusetzen. Wir brauchen das friedliche Miteinander, nicht den ‚’Kampf der Kulturen’. Unsere Antwort ist der „Karneval der Kulturen“!

Ich freue mich, das die Deutsch-Türkischen Freundschaftspreise dieses Jahr in Berlin vergeben werden und ich freue mich ganz besonders, dass unter den würdigen Preisträgerinnen und Preisträgern auch der Regierende Bürgermeister sein wird. Die Berliner Politik setzt sich seit langem für einen Kurs der interkulturellen Öffnung ein. Vielfältige Integrationsangebote und Einbürgerungskampagnen stellen zentrale Bausteine der Berliner Integrationspolitik dar. Heute sollen die Erfolge und die Menschen, die diese Erfolge möglich gemacht haben, im Vordergrund stehen. Deshalb auch ein Dank an Ihren Verein und Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Ich heiße Sie in Berlin und in unserem Abgeordnetenhaus herzlich willkommen!

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