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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Gedenkworte des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Dennis Buchner zum Tod der Abgeordneten Heide Nisblé und Dr. Rudolf Rass

21.12.2021 10:00, Abgeordnetenhaus, Plenarsaal

Ich möchte Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben. Gemeinsam wollen wir uns an die beiden verstorbenen ehemaligen SPD-Abgeordneten Heide Nisblé und Professor Dr. Rudolf Rass erinnern.

Am 27. November 2021 ist die gebürtige Berlinerin Heide Nisblé im Alter von 81 Jahren verstorben. Dem Abgeordnetenhaus gehörte sie von 1989 bis 1999 an. Nachdem Heide Nisblé 1960 ihr Abitur ablegte, arbeitete sie als Hauptsachbearbeiterin bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte.

Ihre politische Laufbahn begann sie im Jahr 1976 mit dem Beitritt in die SPD. In den 1980er Jahren dann wirkte sie in unterschiedlichen politischen Funktionen auf Weddinger Bezirksebene. Auch auf Landesebene setzte sie sich vor allem für den Wedding im wiedervereinigten Berlin ein.

1989 wurde sie in unser Abgeordnetenhaus gewählt und wirkte hier im Sportausschuss und später im Ausschuss für Jugend, Familie, Schule und Sport. Der persönliche Austausch war immer Kern ihrer Arbeit, es war ihre Herzensangelegenheit. Dabei setzte sie sich insbesondere für Menschen mit Behinderungen und benachteiligte Gruppen ein.

Heide Nisblé war auch sonst ehrenamtlich aktiv. Sie arbeitete in sozialen Organisationen wie der Arbeiterwohlfahrt, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik und der Deutschen Angestellten Gesellschaft (DAG) mit. Auch wirkte Heide Nisblé im Vorstand der Lange-Schucke-Stiftung. Unsere Anteilnahme gilt ihrem Lebensgefährten und ihrer Familie.

 

Am 30. November 2021 verstarb Professor Dr. Rudolf Rass. Er gehörte der SPD-Fraktion etwa 14 Jahre lang, von 1967 bis 1981, an. Der am Neujahrstag 1934 im bayerischen Hof geborene Rudolf Rass studierte zunächst in Göttingen und dann in Berlin Physik und Philosophie. 1964 promovierte er an der Freien Universität Berlin zum Doktor der Naturwissenschaften. Zunächst arbeitete er bei der Max-Planck-Gesellschaft, später als Professor an der Pädagogischen Hochschule Berlin und der Technischen Universität.

Schon während seines Studiums beteiligte sich Rudolf Rass aktiv an der Hochschulpolitik. Der SPD trat er 1962 bei. Bevor er im Jahr 1967 ins Westberliner Abgeordnetenhaus gewählt wurde, wirkte er als Vorsitzender der SPD in Lichterfelde-West.

Im Abgeordnetenhaus engagierte er sich im Ältestenrat, im Präsidium und im Ausschuss für Bundesangelegenheiten und Gesamtberliner Fragen, dessen Vorsitz er eine Zeit lang inne hatte. Er wirkte ebenfalls mehrere Jahre als Vorsitzender im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst. Zusätzlich übernahm er von 1976 bis 1978 als Vorsitzender der SPD in Steglitz Verantwortung.

Rudolf Rass war Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und Mitglied der Arbeiterwohlfahrt sowie der Gewerkschaft ÖTV im DGB. Er engagierte sich eine Zeit lang im Rundfunkrat des Senders Freies Berlin (SFB), war Mitglied des Kuratoriums der Technischen Universität und des Fachausschusses der Freien Volksbühne. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau und seiner Familie.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich zu Ehren von Heide Nisblé und Professor Dr. Rudolf Rass erhoben haben.