1. zur Suche
  2. zur Hauptnavigation
  3. zum Inhalt
  4. zum Bereichsmenü
Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Gedenkworte des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland für die verstorbenen ehemaligen Abgeordneten Ulrich Manske und Wolfgang Lüder

29.08.2013 13:00, Plenarsaal

- Es gilt das gesprochene Wort - Ich möchte Sie bitten, sich zu erheben. Heute habe ich die traurige Pflicht zu erfüllen, zwei Kollegen posthum zu würdigen: den langjährigen Abgeordneten Ulrich Manske und den Abgeordneten und Senator a.D. Wolfgang Lüder. Ulrich Manske war gebürtiger Berliner. Als Abgeordneter wirkte er in unserem Haus von 1981 bis 2001. Er starb im Alter von 59 Jahren am  3. August 2013. Die politische Heimat von Ulrich Manske war die CDU in Steglitz. Hier engagierte er sich schon früh in der Jungen Union. Seine politische Arbeit führte ihn in den Kreisvorstand der CDU, dem er von 1975 bis 1981 angehörte. Dann übernahm er den Vorsitz im CDU-Ortsverband Schloßstraße. Kommunalpolitisch war Ulrich Manske zudem aktiv in der BVV Steglitz. Hier wirkte er von 1979 bis 1981 als Bezirksverordneter. In der BVV-Fraktion bekleidete er das Amt des Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Ulrich Manske zog es in die Landespolitik. Den damaligen Wahlkreis 1 in Steglitz gewann er direkt bei den Abgeordnetenhaus-Wahlen 1981. 20 Jahre lang blieb er Abgeordneter, bis er 2001 aus dem Parlament ausschied. Er war im Parlament vor allem im Hauptausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss engagiert. Später widmete er sich der Einführung und Nutzung der modernen Kommunikations- und Informationsmedien in der Berliner Verwaltung. In der 13. Wahlperiode war er Vorsitzender des Unterausschusses KIT, in der 14. Wahlperiode Stellvertretender Vorsitzender. Ulrich Manske war in diesen Jahren der politische Experte auf dem Sektor der elektronischen Verwaltungsmodernisierung. Dieser Ruf ist ihm auch nach dem Ausscheiden aus dem Parlament geblieben.  Wir werden wir Ulrich Manske als engagierten Politiker in Erinnerung behalten. - - - In der Nacht vom 18. auf den 19. August 2013 verstarb der ehemalige Senator Wolfgang Lüder im Alter von 76 Jahren. Wolfgang Lüder wurde am 11. April 1937 in Celle geboren. Nach dem Abitur begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Im Jahre 1963 legte er die Erste und 1967 die Zweite juristische Staatsprüfung ab. Außerhalb der Universität machte Wolfgang Lüder schnell politisch Karriere. Er war auf dem Höhepunkt der Studentenproteste Bundesvorsitzender der Jungdemokraten und wurde 1971 mit nur 34 Jahren zum Landesvorsitzenden der Berliner FDP gewählt. 1975 kam es zur Bildung einer sozialliberalen Koalition. Wolfgang Lüder wurde Senator für Wirtschaft und Verkehr. 1976 übernahm er zudem das Amt des Bürgermeisters. Nach dem Ausscheiden aus dem Senat 1981 zog sich Wolfgang Lüder schließlich von allen seinen politischen Ämtern zurück. 1987 entsendete das Abgeordnetenhaus ihn nach der Bundestagswahl in den Deutschen Bundestag. Als Bundestagsabgeordneter erlebte Wolfgang Lüder die deutsche Wiedervereinigung. Im Bonner Parlament setzte er sich, der die Ostpolitik der frühen 70er Jahre voll unterstützt hatte, für Berlin als Hauptstadt ein. So gehörte er 1991 zu den Mitverfassern des Antrages „Vollendung der Einheit Deutschlands“. Nach dem Ende seiner politischen Laufbahn blieb Wolfgang Lüder dem Berliner Abgeordnetenhaus als Vorsitzender der Vereinigung der ehemaligen Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin e.V. verbunden. Diese Aufgabe füllte er gern und mit viel Engagement aus. Für sein langjähriges Berliner Wirken auf politischer und gesellschaftlicher Ebene wurde Wolfgang Lüder 2012 die Würde des Stadtältesten von Berlin verliehen. Außerdem war er seit 1980 Träger des Ordre national du Mérite. Berlin hat einen Politiker des Ausgleichs und einen Freund verloren. Wir werden ihn nicht vergessen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau und seinen Töchtern. Ich danke Ihnen, dass Sie sich zu Ehren unserer verstorbenen Kollegen erhoben haben.