1. zur Suche
  2. zur Hauptnavigation
  3. zum Inhalt
  4. zum Bereichsmenü
Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Gedenkworte des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland zum Tod der ehemaligen Abgeordneten Heike Ließfeld

14.01.2021 10:00, Abgeordnetenhaus

Ich habe eine traurige Mitteilung zu machen und darf Sie bitten, sich von den Plätzen zu erheben. Die ehemalige SPD-Abgeordnete Heike Ließfeld ist am 30. Dezember gestorben. Sie wurde 81 Jahre alt. In Berlin am 16. Januar 1939 geboren, wuchs sie in Freiburg / Niederelbe auf. Mit 17 Jahren ging Heike Ließfeld nach Hamburg, besuchte dort die Höhere Handelsschule, um dann ab 1956 in Hamburg und Lausanne als Stenokontoristin zu arbeiten. 1972 kehrte sie zurück in ihre Geburtsstadt Berlin, genauer gesagt in den Bezirk Spandau. In diesem Jahr trat sie auch in die SPD ein. Drei Jahre später nahm sie eine Tätigkeit als Sachbearbeiterin in der Friedrich-Ebert-Stiftung auf. Heike Ließfeld war von 1973 bis 1976 Juso-Vorsitzende in Spandau. Von 1981 bis 1989 agierte sie als Bezirksverordnete in der BVV-Spandau.

Im März 1989 zog sie dann über die Bezirksliste in das Berliner Abgeordnetenhaus ein. Das Mandat übte sie bis 1999 aus, um dann erneut Mitglied in der BVV-Spandau zu werden. Ihr BVV-Mandat gab sie aus gesundheitlichen Gründen 2017 auf. In unserem Parlament war sie vor allem im Ausschuss für Ausländerfragen und im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten tätig. Zudem war sie in der 13. Wahlperiode Mitglied des Präsidiums. Heike Ließfeld engagierte sich sehr für die „Soziale Stadt“. Das Quartiersmanagement für das Falkenhagener Feld Ost lag ihr besonders am Herzen, zumal sie dort auch lebte. Es war ein sozialer Brennpunkt, der Migrantenanteil lag bei 44 Prozent und ein Drittel der Bewohner bezog Transferleistungen. Und dennoch wollte sie das schlechte Image der Großsiedlung nicht nur einfach hinnehmen. Sie setzte sich dort für die Ansiedlung sozialer Einrichtungen ein. Und es war ihr besonderes politisches Anliegen, Kindern aus sozial benachteiligten Familien mehr Zugang zur Bildung zu gewähren, um ihre späteren Berufschancen zu erhöhen.

Um noch näher an die Lösung sozialer Probleme im Falkenhagener Feld heranzurücken, wirkte Heike Ließfeld viele Jahre bis 2018 auch als Quartiersrätin im Quartiersmanagement Falkenhagener Feld Ost mit. Vor allem der Bezirk Spandau hat nun eine sehr engagierte Sozialpolitikerin verloren. Unser Mitgefühl gilt ihrem Sohn Patrick Ließfeld.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich zu Ehren der verstorbenen Kollegin erhoben haben.