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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Gedenkworte des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland zum Tod des Berliner Ehrenbürgers Waleri Bykowski

04.04.2019 10:00, Abgeordnetenhaus

Ich darf Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben. Ich habe die traurige Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass der Berliner Ehrenbürger und ehemalige sowjetische Kosmonaut Waleri Bykowski am 27. März im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Waleri Bykowski war vor allem in der DDR sehr populär. Seinen dritten Flug ins All führte Bykowski im Rahmen des Interkosmos-Programms durch, das Piloten aus befreundeten Nationen die Gelegenheit gab, an Bord der sowjetischen Raumschiffe mitzufliegen.

Am 26. August 1978 startete Waleri Bykowski zusammen mit dem deutschen Raumfahrer Sigmund Jähn in der Mission Sojus 31 zur Raumstation Saljut 6, wo sie die dortige Stammbesatzung besuchten. Nach einer Woche Aufenthalt im erdnahen Raum kehrten Bykowski und Jähn mit Sojus 29 zur Erde zurück. Es war ein Jahrhundertereignis für die damalige DDR, aber auch für viele Deutsche, dass ein deutscher und ein sowjetischer Kosmonaut gemeinsam ins All starteten.

Vor allem die jungen Menschen waren damals fasziniert, woraus sich eine tiefe Technikgläubigkeit entwickelte. Nach seinem Abschied als Kosmonaut im Jahr 1982 war Waleri Bykowski als Testingenieur im Weltraumprogramm der Sowjetunion wissenschaftlich tätig. Von 1988 bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1990 leitete er dann das ‚Haus der sowjetischen Wissenschaften und Kultur‘ in Berlin. Diese Aufgabe spiegelte sicher auch seine Verbundenheit mit dieser Stadt wider. Anschließend kehrte er in seine Heimat zurück und lebte im sogenannten „Sternenstädtchen“.

Waleri Bykowski wurde neben vielen Auszeichnungen auch die Berliner Ehrenbürgerwürde verliehen. Unsere Anteilnahme gilt der Familie von Waleri Bykowski.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich zu Ehren des Verstorbenen erhoben haben.