Grußwort der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, Cornelia Seibeld, zum 30-jährigen Jubiläum des Stadtteilzentrums Steglitz e. V. und 10. Kunstmarkt der Generationen
28.06.2025 13:30, Schlosspark Lichterfelde
Es ist mir wirklich eine große Freude, heute hier im wunderschönen Schlosspark Lichterfelde bei diesem Fest dabei sein zu können. Wir alle hier feiern ein doppeltes Jubiläum: Wir feiern 30 Jahre Stadtteilzentrum Steglitz – und zugleich den 10. Kunstmarkt der Generationen. Beides sind Meilensteine. Beides sind Zeichen dafür, wie sehr Menschen in dieser Stadt – und ganz besonders in unserem Stadtteil – bereit sind, sich füreinander einzusetzen: mit Zeit, Herzblut und Kreativität.
Das Leitbild des Stadtteilzentrums bringt diese Haltung wunderbar auf den Punkt: „Wir gehen davon aus, dass wir die Welt verändern können.“ Dieses Jubiläum heute ist also Ausdruck von gelebtem Gemeinsinn und sozialem Engagement gleichermaßen. Das Stadtteilzentrum Steglitz ist nicht ein einzelner Ort, sondern es bietet seit drei Jahrzehnten viele offene Orte für alle – unabhängig von Herkunft, Alter oder Lebenslage. In Lichterfelde, Lankwitz, Südende und anderen Orten. Es schafft Räume der Begegnung, des Austauschs und der Unterstützung. Damit stärkt es unser demokratisches Gemeinwesen – ganz konkret, im Alltag. Denn wer Gemeinschaft erlebt, wer sich eingebunden fühlt, wer anderen hilft und selbst Hilfe erfährt, wird nicht nur stärker – er macht auch unsere Gesellschaft stärker.
Genau das erleben wir hier seit 30 Jahren: Nachbarschaft, die nicht nur nebeneinander, sondern miteinander lebt. Projekte, die aus Ideen entstehen – und aus dem Engagement vieler Ehrenamtlicher. Sie packen mit an, hören zu, gestalten. Hier bauen die Menschen Brücken zwischen Generationen, zwischen Kulturen und Lebenswelten. Ein besonderes Beispiel dafür will ich herausgreifen. Es ist das Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum, das KIJUNA, eine feste Größe in Lichterfelde-Süd. Dort finden Kinder einen sicheren Ort zum Spielen und Lernen. Jugendliche können ihre Freizeit sinnvoll gestalten und neue Freundschaften schließen. Erwachsene sprechen am Runden Tisch über die offenen Fragen der Gemeinschaft. Mit vielen kulturellen, künstlerischen und anderen Angeboten werden Fantasie, Kreativität und Aktivität gefördert.
Ich bin sehr froh und dankbar für dieses unverzichtbare Angebot in einem Sozialraum, der von Armut, sozialer Benachteiligung und dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen geprägt ist. Auch die Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen, die Familienzentren und die vielfältige Stadtteilarbeit sind weitere eindrucksvolle Beispiele für die soziale Arbeit, die vom Stadtteilzentrum Steglitz geleistet wird – niedrigschwellig, professionell, mit Herz. Auch der Kunstmarkt der Generationen gehört zu diesen besonderen Formaten. Er bringt nunmehr zum 10. Mal Kunstschaffende und Kunstinteressierte zusammen – generationenübergreifend, ideenreich, nahbar. Hier kann eine Seniorin mit Aquarellkurs-Erfahrung genauso ihre Werke zeigen wie ein Jugendlicher, der zum ersten Mal mit der Kamera experimentiert. Hier begegnet sich das Handwerkliche, das Fantasievolle – und manchmal auch das Politische. All dies – und vieles mehr – wäre nicht denkbar ohne das große Engagement vieler Menschen: Hauptamtliche Fachkräfte, engagierte Nachbarinnen und Nachbarn, kreative Köpfe und nicht zuletzt unzählige Ehrenamtliche, die mit anpacken, zuhören, gestalten.
Meine Damen und Herren,
es wäre eigentlich nicht richtig, stellvertretend für die wirklich großartige Arbeit des Stadtteilzentrums nur einen einzelnen Menschen herauszugreifen. Aber vielleicht ist der 30. Geburtstag doch der richtige Zeitpunkt, einmal einer ganz besonderen Person Dank zu sagen, ohne die es nie soweit gekommen wäre. Einem der Menschen, die aus Beobachten und Zuhören, neue Fragen entwickeln. Einem der Menschen, die dabei gleichzeitig ihre Zweifel formulieren aber eben immer auch Antworten suchen.
Einem der Menschen, die ein zutiefst humanistisches Menschenbild haben und ihm mit Mut folgen. Einem der Menschen, die stetig Antrieb entwickeln und Motivation vermitteln. Und die sich dabei selbst nie in den Vordergrund rücken, sondern sich immer als Teil eines Teams oder einer Bewegung verstehen. Viele werden ahnen, wen ich meine. Er steht neben mir. Lieber Thomas Mampel – und ich glaube, ich kann das in Ihrer aller Namen sagen: Herzlichen Dank für Ihre mehr als 30 Jahre andauernde Unruhe zum Wohl der Gemeinschaft, zum Wohl der Nachbarn, zum Wohl der Menschen. Aber auch allen anderen Mitstreitern danke ich herzlich: Den Haupt- und Ehrenamtlichen im Stadtteilzentrum, den Künstlerinnen und Künstlern, den Unterstützerinnen und Unterstützern im Hintergrund, und Ihnen allen, die durch Ihre Teilnahme diesen Ort mit Leben füllen. Sie alle sind das soziale Rückgrat dieser Stadt. Ich bin überzeugt: Eine Stadt wie Berlin lebt von Menschen, die die Welt verändern wollen. Sie lebt von Orten, die Begegnung schaffen, an denen Menschen zusammenkommen, füreinander da sind, und gemeinsam etwas aufbauen.
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch Ihnen und uns allen zu 30 Jahren Stadtteilzentrum Steglitz – und auf viele weitere Jahre voller Begegnung, Vielfalt und Zusammenhalt. Und natürlich: Viel Freude beim 10. Kunstmarkt der Generationen!
Vielen Dank.