Grußwort der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin Cornelia Seibeld zum Landesfinale von "Jugend debattiert"
31.03.2023 11:00, Abgeordnetenhaus, Plenarsaal
Ich freue mich sehr auf euer großes Finale und begrüße euch herzlich im wichtigsten Saal unseres Hauses: dem Plenarsaal.
Im Namen des gesamten Berliner Abgeordnetenhauses gratuliere ich sehr herzlich: Ihr habt es in das Landesfinale von „Jugend debattiert“ geschafft. Darauf könnt ihr wirklich absolut stolz sein.
Ihr habt gezeigt, dass ihr eine Position mit Argumenten unterfüttern und rhetorisch versiert aufbereiten könnt.
Ihr könnt vor größeren Gruppen sprechen, was immer auch Mut erfordert. Ihr hört aktiv zu und reagiert entsprechend.
Das sind besondere Kompetenzen. Und ich bin mir sicher: Diese werden euch noch an ganz verschiedenen Stellen im Leben helfen. Und das hat mir auch schon der eine oder andere Gewinner des Landeswettbewerbs nachträglich bestätigt.
Es sind meiner Einschätzung nach auch Kompetenzen, deren Stellenwert wir gesellschaftlich besser honorieren könnten. Im Internet und ich meine primär in den sozialen Netzwerken - werden Debatten oft einseitig oder emotional geführt und Sachverhalte verkürzt oder gar falsch wiedergegeben. Das kann verunsichern, gerade bei Themen, die so komplex sind wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Klimawandel oder auch die Pandemie mit ihren Auswirkungen und Folgen, die wir heute noch aufzuarbeiten haben.
Mentale Gesundheit wäre hier etwa das Stichwort. Wenn wir uns aber informieren, wenn wir uns inhaltlich gut mit diesen Themen beschäftigen und uns eine eigene Meinung bilden, dann kann uns das durchaus auch Halt und Haltung geben.
„Jugend debattiert“ steht genau dafür: mitdenken, vor allem mitreden, um schlussendlich auch mit-handeln zu können.
Das sind demokratische Errungenschaften. Sie gehören in diesen Plenarsaal mit seiner wechselvollen, nicht immer freiheitlichen Geschichte.
Dies ist übrigens einer meiner ersten offiziellen Termine als Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses und ich weiß, als Präsidentin werde ich an meinen Taten gemessen, nicht an meinen Wünschen.
Dennoch möchte ich eine kleine Hoffnung äußern: Es würde mich sehr freuen, wenn die Debatten-Erfahrung hier im Plenarsaal die eine oder den anderen von euch motiviert, sich politisch zu engagieren. Die Fertigkeiten, da bin ich mehr als überzeugt, habt ihr allemal. Und auch ich habe als Studentin den Weg in die Politik über die Freude am gemeinsamen Diskutieren gefunden. Insofern weiß ich, dass dies durchaus ein Weg sein kann.
Ich wünsche uns allen nun viele neue Erkenntnisse und Denkanstöße, vor allem aber eine lebhafte Debatte.
Vielen Dank.