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Blick in das Foyer des Abgeordnetenhaus Berlins und die Freitreppe
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70 Jahre Luxemburger Abkommen zwischen Deutschland, Israel und der Jewish Claims Conference

Versuch einer "Wiedergutmachung" nationalsozialistischen Unrechts

Die von der Claims Conference mit deutschen Geldern unterstützte Holocaust-Überlebende Sofiya Karakots mit ihrem Hund vor ihrem Holzhaus in der Ukraine, ca. 2012 / Foto: Claims Conference; Marco Limberg

Die Ausstellung wurde 2022 zum 70. Jahrestag des Luxemburger Abkommens vom Bundesministerium der Finanzen und der Claims Conference unter Mitwirkung des Knesset-Museums des israelischen Parlaments konzipiert und wird vom 5. bis zum 20. Juni im Abgeordnetenhaus von Berlin gezeigt.

Die Shoah gilt als das größte Menschheitsverbrechen und eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Der Versuch der Nationalsozialisten und ihrer Verbündeten, die Juden zu vernichten, führte zu fast sechs Millionen Morden, zu Raub und Terror sowie zu unendlichem Leid. Das Ende der Verfolgungen bedeutete jedoch nicht das Ende der Not: Unzählige Menschen mussten inmitten des zerstörten Europas ein neues Leben beginnen – sie konnten oder wollten nicht wieder in ihre Heimat zurück.

Sieben Jahre nach dem Ende des Holocaust setzten sich die Bundesrepublik Deutschland, der Staat Israel und die Conference on Jewish Material Claims Against Germany zusammen, um das Unmögliche zu verhandeln. Nach zähem Ringen schlossen diese drei Parteien im September 1952 in Luxemburg ein Abkommen: Ein historischer Meilenstein. Es war der Beginn, sich der Herausforderung zu stellen und den Nöten der überlebenden Menschen zu begegnen und sie abzumildern.

Die Ausstellung zeigt die Geschichte jüdischer materieller Ansprüche nach der Shoah sowie die deutschen Bemühungen, Verantwortung für die Verbrechen im Nationalsozialismus zu übernehmen. Mit Bildern, Texten und Grafiken wird veranschaulicht, wie sich diese wichtige Aufgabe in über 70 Jahren entwickelte, welche Veränderungen und Verbesserungen es gab und was für die Zukunft geplant ist. Die Betroffenen, die Überlebenden des Holocaust, sind dabei stets Mittelpunkt der Ausstellung. Sie macht deutlich: Zwar können die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht »wiedergutgemacht« werden, die Bemühungen zum Wohle der Opfer aber dürfen nicht enden.

Die Ausstellungseröffnung fand am 6. Juni in der Wandelhalle des Abgeordnetenhauses statt. Nach einer Begrüßung der Gäste durch Präsidentin Cornelia Seibeld, sprachen Rüdiger Mahlo als Repräsentant der Claims Conference in Europa sowie Prof. Dr. Luise Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen. In einer Gesprächsrunde zur historischen Entwicklung des Abkommens erzählte Zeitzeugin Ruth Winkelmann Herrn Dr. Jens Hoppe, Historiker der Claims Conference, von ihren persönlichen Erfahrungen. Anschließend stieß Anna Maria Gerits, Ministerialrätin im Bundesministerium der Finanzen, dazu. Zu Gast waren unter anderem die Holocaust Überlebende Assia Gorban sowie das Ehepaar Petra und Franz Michalski.

Einblicke in die Eröffnungsveranstaltung

Video zur Ausstellungseröffnung